Strasek, der Vampir
CH 1982 70'
Regie: Theodor Boder
Drehbuch: Theodor Boder, Ulrich Georg Meyer
Kamera: Theodor Boder
Ton: Theodor Boder, Ileana Sartoretti
Dekor: Theodor Boder
Kostüme: Bruno Gschwind
Schnitt: Theodor Boder
Musik: Peter Wassermann
Produktion: Theodor Boder Produktion
Mit: Oscar Olano, Francois Aubry, Tanja Vogler, Klaus Stangier, Simone Hänggi

Pass:Strasek, der Vampir (F)
720p,540p Deutsch UT Français
Pass:Strasek, der Vampir (E)
720p,540p Deutsch UT English
Serbien 1910: Milena Strasek lebt mit ihrem 12-jährigen Sohn Stefan in einem kleinen Dorf, nachdem der Vater die Familie schon kurz nach Stefans Geburt verlassen hat. Die langen Jahre der Ungewissheit über den Verbleib des Mannes fordern aber ihren Preis: Milena Strasek erkrankt schwer, stirbt und lässt ihren Sohn allein in dem leeren Haus zurück. In der darauf folgenden Nacht erscheint dann der Vater. Er möchte seinen Sohn zu sich holen, doch Stefan weigert sich, mit ihm zu gehen. Es ist eine schicksalhafte Begegnung, die Stefan für immer prägen wird.
Der Film ist Carl Theodor Dreyer gewidmet
Hintergrund des Drehbuchs bilden die klassischen Dracula- bzw. Vampirmotive aus Bram Stokers Dracula-Roman wie auch jene aus unzähligen Variationen der englischen Hammer-Film-Produktionen und anderer Filme.
Das Ziel war jedoch nicht, noch einen weiteren Horrorfilm zu drehen, sondern auch als formales Experiment dem Vampir-Thema eine symbolische Dimension hinzuzufügen; Vampirismus nicht nur als triebbelasteten Zustand darzustellen, sondern auch als schicksalhafte psychische Leidensgeschichte – Rückzug aus der menschlichen Gesellschaft in die dunklen Seiten der Seele gewissermaßen als Folge von Verletzungen und unfreiwilliger Einsamkeit.
Der Vollständigkeit halber muss noch gesagt werden, dass nicht nur Carl Theodor Dreyers Film VAMPYR nach dem Roman CARMILLA von Joseph Thomas Sheridan Le Fanu Gegenstand der Widmung ist, sondern die Person Carl Theodor Dreyer selbst. Ein Interview mit dem Regisseur hat jene Bewunderung ausgelöst, die prägend war für den eigenen Durchhaltewillen, wie auch für den Glauben an Visionen, und auch Vorbild wurde für einen liebevollen Umgang mit den eigenen Projekten, der – trotz einer eventuellen jahrelangen Unrealisierbarkeit von diesen – so entscheidend ist für deren Entwicklung. (Carl Theodor Dreyer hatte jahrzehntelang vergeblich versucht, für einen Jesusfilm einen Produzenten zu finden. Als eine Realisierung dann doch noch möglich schien, starb Dreyer. Erst lange nach seinem Tod hat man dann in einem Lager einer Speditionsfirma eine Kiste gefunden, die alle Unterlagen zum Film enthielt – Drehbuch und Skizzen –, und ein ganzes Leben.)