Peter Mettler - Das Unsichtbare sichtbar machen
















Ich folge der Logik der Natur und der menschlichen Erfahrung. Anstatt einer vorgegebenen Struktur zu folgen, lasse ich mich von einer organischen Logik leiten - der Entfaltung der Geschehnisse, dem assoziativen Verlauf unseres Lebens und unserer Vorhaben.
Heutzutage wird so vieles auf Formate und Genres zugeschnitten, dass es seine Verbindung zum tatsächlichen Lauf der Dinge verliert. Doch ebendies macht die Einzigartigkeit in Menschen, Kunst und Natur aus – und erzählt die unwiderstehlichsten Geschichten.
Unsere Existenz und unser Wesen sind unglaublich komplex. Das wird umso klarer, je mehr wir von der Natur verstehen. Es gibt soviel Pfade, welche ein Lebewesen gehen kann, so viele Einflüsse denen es ausgesetzt ist. Schauen Sie nur einen Lavastrom genau an, dann ist alles gesagt. Wie er sich den Weg des geringsten Widerstandes hinabwälzt und alles Nachgiebige unter sich verbrennt.
Peter Mettler

Mettlers Kamera sucht nach Bildern, die uns zu Grenzgängern der Wissenschaft, zu zeitlos Zeitreisenden machen. Der kanadisch-schweizerische Filme­macher stellt die Fragen dort, wo sich die Antworten unserer Vorstellungskraft entziehen, seine Aufnahmen verhandeln, was Kant als das «unhintertreibliche Bedürfnis» des modernen, sinnsuchenden Menschen beschreibt. Mettler findet Poesie in der konzentrierten Geduld einer Katze vor dem Mausloch und montiert assoziativ Aussagen von meditierenden Buddhisten mit den verkopften Erklärungen von Physikern.
Sascha Lara Bleuler


Streaming: Pass:The End of Time (D) Pass:The End of Time (E) Pass:The End of Time (F)

Ein dreistündiger Gegenwartstraum, unsichtbaren Strömen folgend, die Menschen in Toronto, Nevada, der Schweiz und Südindien quer durch die Kulturen verbinden. Eine Suchbewegung um die Frage, wofür wir leben, wie wir die Welt und wo wir den Himmel sehen. Die Entdeckungsreise eines Filmemachers, der sich mit offenen Sinnen zu den pulsierenden Bilderquellen, vor und hinter die Kulissen treiben lässt, um die kleinen Wunder des Alltags zu belauschen. Ein Film, der dokumentarische und innere Bilder mit musikalischer Bewegung zu einem Fluidum verschmilzt, in dem die Gegenwart in immer neuer Gestalt aufschimmert. Der Versuch, das Staunen im Allernächsten und im Entlegensten wiederzufinden.
Jean Perret


Streaming: Pass:Gambling, Gods And LSD (D) Pass:Gambling, Gods And LSD (E) Pass:Gambling, Gods And LSD (F)

Wie Vorhänge aus Licht, wie tausendfach gebrochenes Scheinwerferlicht am Nachthimmel, wie Halogenschleier, wie... Aus dem majestätischen Aufleuchten ist ein quirrliges Irrlichtern geworden... Es streift einen ein Eindruck von Entgrenzung, von Flüchtigkeit und Immaterialität.
Das Magazin


Streaming: Pass:Picture of Light

Peter Mettler erzählt in dem Bilderpuzzle THE TOP OF HIS HEAD ein Märchen aus dem Zeitalter des totalen Medienaustausches und der totalen Medienkontrolle; es kann überall hin alles gesendet und von überhall her alles empfangen werden. Wie ein Traumwandler folgt ein solcher Medienfachmann den rätselhaften Spuren, die ihm die Frau, die er liebt, auslegt. Es ist die Geschichte vom Gehen durch den Zauberwald, man muss die richtigen Worte kennen oder finden, oder wie Parzival lernen, sein Sprechen zulassen, nur ist der Zauberwald inzwischen eine Antennenlandschaft.
Verena Zimmermann


Streaming: Pass:The Top of His Head

Wieder kommt Mettler fast ohne Sprache aus, über den Filmbildern liegen nur Toncollagen (so zum Beispiel aus dem Inneren des Taj Mahal) und die sanften Klänge eines Cellos und einer Geige. Und zwischendurch schaut auch Mettler selbst in die Kamera, zunächst ernst, dann lacht er, langsam verschwindet das Lachen aus den Mundwinkeln, in den Augen hingegen ist es immer noch zu sehen. Als Mettler schliesslich nach unten verschwindet, ersetzt er sich— durch ein Wasserglas und eine Schneekugel mit einem Edelweiss. Und irgendwie erscheint einem das wie eine freundliche Geste.
Veronika Rall

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Der Titel evoziert mit seinem schneidenden Klang Vorstellungen: Riss, Bruch, Entzweiung, Gleiten, Verklingen. [...] Mettler vermischt und überlagert in dem Film verschiedenen Wahrnehmungs- und Erzählebenen, filmt und filmt das Gefilmte, verlangsamt und beschleunigt Ereignisse in völlig respektloser, nur der eigenen Imagination gehorchender "Gesetzmässigkeit".
Martin Schaub, Tages-Anzeiger

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Addendum 2019

Das Schauspiel ist aussergewöhnlich, ein Traum, der zum Albtraum wird. Der Anflug ist herrlich: ein Strom, die waldbestandene Erde, klare Luft. Doch die Landschaft wandelt sich: die erste Industrieansiedlung, erste komplexe Muster auf der Oberfläche, breite lehmige Strassen, Wasserauffangbecken, klebrig-gelbe Inseln. Die Kamera sondiert, sucht und entdeckt die unendliche Masslosigkeit des Abbaugebietes. Kaum je sonst haben Zoombewegungen so grosse Berechtigung wie hier, wenn sie sich in Zeitlupe auf die wie Geisterroboter über den Boden kriechenden mechanischen Monster einzoomen. Kleine Menschen, aufgeblähte Fragmente des Geländes, sind, geschäftigen Ameisen gleich, die Endigungen eines entmenschlichten Tanzes. Jean Perret

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Was er zeigt, ist eigentlich nichts anderes als ein Tanz, Höhepunkt einer religiösen Feier und der Vorbereitung dazu, von der Kamera des Filmemachers unter freiem Himmel verfolgt. Ohne jeglichen Kommentar. Ausser dem einer (anderswo komponierten) Musik, die empathisch – sie verwendet die traditionellen Instrumente der Insel – und distanziert zugleich, eine monoton-eindringliche und beschwörende, dem Bild gegenüber leicht verschobene Weise einbringt. Vision du Réel Nyon

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TECTONIC PLATES erinnert an die Ereignisse und Personen, die das Leben und die Kunst der Malerin Madeleine prägen. Sie und aufstrebende Kunststudent und taubstumme Bibliothekar Antoine sind beide unglücklich in den Kunstlehrer Jacques verliebt. Als Jacques spurlos verschwindet, beschließt Madeleine, von Montreal nach Venedig zu reisen, um an diesem romantischen Ort Selbstmord zu begehen.

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Peter Mettler

Geboren 1958 in Toronto, Kanada. Schweizerische und Kanadische Staatsbürgerschaft. 1977-82 Film- und Fotografiestudium am Ryerson Polytechnical Institute, Toronto. Arbeit als Filmemacher, Musiker und Fotograf in der Schweiz und Kanada.

2012 THE END OF TIME
2009 PETROPOLIS
2007 SHOSTAKOVITCH / NOTES IN SILENCE
2006 MANUFACTURED LANDSCAPES
2002 GAMBLING, GODS AND LSD
1996 BALIFILM
1994 PICTURE OF LIGHT
1992 TECTONIC PLATES
1989 MATING GAME
1989 THE TOP OF HIS HEAD
1985 EASTERN AVENUE
1982 SCISSERE
1981 GREGORY
1980 LANACALOT FREELY
1979 HOME MOVIE
1978 POISON IVY
1976 REVERIE

Website Peter Mettler



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