Living with the Spill
US 1992 91'
Regie: Ruedi Gerber
Kamera: Christian P. Hoagland
Schnitt: Sabine Krayenbühl
Musik: Rory McFarlaine, Mark Russsel
Nach dem Unglück des Öltankers Exxon Valdez im Jahre 1989 investierte Exxon Corporation mehr als $ 1,5 Milliarden in eine gross angelegte Kampagne, um das Ökosystem im Prinz-William-Sund vor Alaska wiederherzustellen – sowie die Reputation des Unternehmens. Doch im Zuge der ausführlichen Berichterstattung über die ökologischen Folgen und das beschädigte Ansehen des Unternehmens wurden die Schicksale der Menschen in Valdez übersehen: die Unmengen an Geldern von Exxon führten zu Spannungen, an denen die einst friedliche Gemeinde zerbracht. Innerhalb eines Jahres nach der Katastrophe verdreifachte sich die Bevölkerungszahl von Valdez, nachdem der normale Wochenlohn für ungelernte Arbeiter auf $ 1’600 angestiegen war. Die in die Höhe geschossenen Grundstückspreise zwangen viele langjährigen Einwohner, ihre Häuser zu verlassen, während die Fischer für die Vermietung ihrer Schiffe bis zu $ 500’000 verlangen konnten. Die Lachskonservenfabrik schloss ihre Tore, die Räuchereien blieben leer und die durch das Öl verendete Fische gammelten vor sich hin.
In Living with the Spill berichten die Menschen von den Auswirkungen der Katastrophe auf ihr Leben und setzen sich mit den breiteren politischen und ökologischen Fragen rund um den Unfall auseinander.
Living with the Spill verdeutlicht die Gegensätzlichkeit zwischen der ausgeklügelten öffentlichen Vermarktung der Aufräumarbeiten und der eigentlichen Wirksamkeit der von Exxon ergriffenen Massnahmen. Dabei kommen jene zu Wort, die von der Katastrophe am stärksten betroffen waren, einschliesslich der Gemeinde, die mit den Folgen der Katastrophe leben muss, nachdem Exxon längst gegangen ist.