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Box Productions

Tages Anzeiger: Paradies an der Autobahn

Swissinfo: HOME - eine Höllenstrecke

Swissinfo: HOME, circuit de sensations infernales

Tages Anzeiger: Das Glück und der Horror am Rande der Autobahn

DRS2 Reflexe mit Ursula Meier zu HOME

Tages Anzeiger: Geradlinig, konsequent, vom Kino besessen

NZZ: Ein kurzer Sommer der Anarchie

SWISS FILMS

outwnow.ch


ISAN: 0000-0001-EC01-0000-6-0000-0000-J

Prix du cinéma suisse 2009 - meilleur film de fiction, meilleur scénario, meilleur espoir

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CH/BE/FR 2008 98'

Regie: Ursula Meier
Drehbuch: Ursula Meier, Antoine Jaccoud, Raphaëlle Valbrunne
Kamera: Agnès Godard
Ton: Etienne Curchod, Franco Piscopo, Luc Yersin
Dekor: Ivan Niclass
Kostüme: Anna Van Bré
Schnitt: Susana Rossberg
Produktion: Box Productions sàrl
Mit: Isabelle Huppert, Olivier Gourmet, Kacey Mottet Klein, Madeleine Budd, Adeleide Leroux

Ursula Meier 2008 98'


Inmitten einer ruhigen und kargen Landschaft erstreckt sich so weit das Auge reicht eine leere Autobahn, die seit dem Bau vor mehreren Jahren unbenutzt geblieben ist und langsam verfällt. Am Rande des von Pflanzen durchdrungenen Asphalts, nur wenige Meter von der Einzäunung entfernt, befindet sich ein einsames Haus mit einem kleinen Garten. In diesem Haus wohnt eine Familie. Der Sommer beginnt, und die Arbeiten werden wiederaufgenommen. Die Autobahn soll in Betrieb genommen werden …

"Der frechste und universellste Schweizer Film seit langem."
Michael Sennhauser, Radio DRS

"Meiers Heimatfilm der anderen Art beginnt mit einer glücklichen Familie, wie man sie selten sieht im Kino. Da gibts keine gröberen Macken, der Umgang ist auf gesunde Weise ungezwungen. Keine Spiesser sind das, aber auch keine Freaks. Nur dass diese Familie irgendwo im Niemandsland gleich neben einer unfertigen Autobahn wohnt. Die Piste neben dem Haus ist schon lange gebaut, doch die Eröffnung lässt seit zehn Jahren auf sich warten. Eines Tages will der Bub in der Ferne ein Auto gesehen haben, und wie aus dem Nichts marschieren am nächsten Tag die Bauarbeiter auf. Sie montieren Leitplanken, asphaltieren die Strasse neu. Mit der Ruhe ist es aus, bald rollt eine permanente Blechlawine am Haus vorbei.Den Ausnahmezustand nimmt die Familie zunächst mit Humor und einer spielerischen Leichtigkeit. Vor allem Isabelle Huppert als Mutter will das lieb gewonnene Zuhause nicht leichtfertig aufgeben. Doch Lärm und Abgase zehren an den Nerven, es kommt zur Eskalation. Schon fürchtet man, die Geschichte führe nun schnurgerade in die Katastrophe, da schlägt der Film neue Haken. Und als der Vater (Olivier Gourmet) mit Frau und Kindern schalldichte Wände baut und sich einmauert wie in einem Bunker, entpuppt sich HOME gar als heimtückische Allegorie des Sonderfalls Schweiz: Die Familie geht in die innere Isolation, das Zuhause wird zum Réduit.
Das Ensemble ist stark bis in die Kinderrollen, doch der eigentliche Zauber von HOME liegt darin, wie Ursula Meier diesem exzentrischen Flecken Heimat immer neue Facetten abgewinnt. Wir bleiben zwar am Ort, gestrandet in diesem bescheidenen Paradies, das keines mehr ist. Aber berechenbar ist nichts an diesem Film – auch der Soundtrack wechselt kühn zwischen Haydn, Nina Simone und den Young Gods. Seit ihrem TV-Spielfilm DES EPAULES SOLIDES galt Ursula Meier als grosse Hoffnung des Schweizer Films. Mit HOME legt die Regisseurin nun ihre eindrückliche Reifeprüfung fürs Kino ab. Hoffen wir, dass das im Glamourfieber von Cannes nicht untergeht.
Florian Keller, Tages Anzeiger

"Ein Grill, ein Sessel aus Velours, ein Tischfussballspiel, ein Swimmingpool, ein Liegestuhl... was suchen all diese Dinge hier, hingestellt am Rand einer Autobahn, nahe der Leitplanken? Man weiss es noch nicht, denn der Film hat gerade erst begonnen. Aber man ahnt, dass all diese Gegenstände auf ein sonderbares Leben hinweisen, das Leben von Marthe (Isabelle Huppert), Michel (Olivier Gourmet) und deren drei Kindern. Sie sind die tragisch-komischen Helden von HOME. Regisseurin Ursula Meier nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise in ein absurdes Universum à la Ionesco. (...)
Eine endlose Blechlawine setzt ein. Lastwagen um Lastwagen donnern vorbei wie Sturmpanzer, gesteuert von "Kriegern" in fluoreszierenden Stiefeln, die ihre Ladungen Teer hinwerfen als wären sie Bomben. Die "Kampfhandlungen" haben zerstörerische Folgen: Schluss mit dem Zigeunerleben, willkommen in der modernen Welt des Absurden. Die alte Autobahn, friedlich wie im Gemälde "Road and Houses" von Edward Hopper, diente bislang der Familie als Spielplatz oder auch als Ort der Besinnlichkeit. Nun wird sie zur Höllenstrecke. Die Autoflut wird dichter und dichter und klatscht mit voller Wucht in die Welt einer störrischen Bevölkerung. Die Familie von Ursula Meier lässt sich jedoch nicht unterkriegen. Mehr noch, sie organisiert den Widerstand gegen den Lärm, die Abgase und die Horden von Ferienreisenden, die im Stau steckengeblieben sind und sich wie Besatzer aufführen.
Gekonnt und stilsicher verwebt die Regisseurin verschiedene Genres (Komödie, Drama, Thriller, Pantomime...) zu einem einmaligen Film mit eigener Handschrift. HOME ist ein Meisterwerk.
Ghania Adamo, Swissinfo

"Es ist ja immer erstaunlich, welche Anziehungskraft und welches Wirklichkeitsgefühl entstehen können durch die Begabung, liebevoll mit Figuren umzugehen, und durch eine Detailgenauigkeit, die eine filmische Welt zuerst bei der Logik der Dinge packt und nicht gleich bei ihrem absurden Potenzial. Hier herrscht bereits im Zustand einer friedlichen, realistischen Undramatik geradezu mitreissendes Leben. HOME lebt da ganz von Atmosphäre.
Eine Ahnung von gut getarnter Absurdität ist einem dennoch jederzeit erlaubt, und man kommt dann schon noch auf seine handfesteren tragikomischen Kosten. Nämlich, wenn die kleine Normalität an einer grösseren zerbricht und es um eine Familie in ihrer stillen Weite erstickend eng und laut wird. Der Staat – irgendwo, nirgendwo, überall – will die Autobahn, die nie als Vorgarten gedacht war, eröffnen; und nun steigert sich dieser Film ganz fein hinein in die Hysterie, die womöglich entsteht, wenn einem Illusionen unter der Hand sterben.(...)
Dieser Film rührt ohne jedes Pathos sozusagen ans Apokalyptische. Er erzählt – vielleicht ist da, quasi als Hintergrundprospekt eines Familienlebens, doch etwas wie ein Generalthema – von der Brüchigkeit jeder Idylle und von der Bunkermentalität derer, die sie bewohnen. Und man könnte behaupten, das mache HOME – im Irgendwo, Nirgendwo und Überall – zum hinterlistigsten Schweizer Film seit langer Zeit."
Christoph Schneider, Tages Anzeiger

"Ohne die geringste intellektuelle Kraftmeierei transformiert HOME das, was einmal bombastisch «Unbehaustheit des Menschen» hiess, in Sinnbilder der Vorläufigkeit menschlicher Existenz: in Bilder von einem kurzen letzten «Sommer der Anarchie», in dem eine Familie sich weltentrückt und gegenwartsbezogen einzig ihrem anarchisch-vergnügten Alltag widmet, bis die ausgeblendete Realität zurückschlägt und in grotesker Verdichtung unser heutiges Leben zur Kenntlichkeit entstellt. Hinreissend der wiederholte Blick durchs Fenster, dessen Rahmen die Landschaft fasst, auf Isabelle Huppert, wie sie im zerrenden Wind die Wäsche aufhängt; köstlich Olivier Gourmets komisches Posieren auf der Tiefkühltruhe auf dem Dach des Autos; faszinierend die Kavalkade der Teermaschinen in der Nacht; wunderbar Marion und Julien in ihren «Schutzanzügen» aus Plastic samt Taucherbrille und Schnorchel und wie die Schwester den kleinen Bruder anschliessend «dekontaminiert»: wissenschaftlich ernsthaft und urkomisch. Beklemmend schliesslich die zunehmend selbstmörderisch anmutenden Traversierungen der Autobahn."
Christoph Egger, NZZ



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