Devils don't dream

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Semaine de la critique Locarno


ISAN: 0000-0000-DA53-0000-5-0000-0000-M

Semaine de la Critique Locarno 1995

Devils don't dream
CH 1995 90'

Regie: Andreas Hoessli
Drehbuch: Andreas Hoessli
Kamera: Matthias Kälin
Produktion: Isabella Huser

Andreas Hoessli 1995 90'

Über Jacobo Arbenz Guzmán , 1954 zum Präsidenten von Guatemala gewählt, vier Jahre später durch einen von der CIA organisierten Putsch aus dem Lande verjagt.

"Nicht die eine historische Wahrheit wird behauptet. Der Blick auf die Fiktion der Geschichte selbst wird thematisiert, eine Annäherung versucht. So entziffert der Filmautor in Impressionen aus dem heutigen Guatemala, der Parade zum Unabhängigkeitstag oder der Wahl der Schönheitskönigin, einen atmosphärischen Nachhall der Arbenz-Tragödie. Diese Methode ist ästhetisch beispielhaft: Fern von der inflationären Bildmethaphorisierung und dem Zutexten der TV-Reportagen. Immer wieder kommt der Film auf Schwarz-Weiss-Bilder zurück, die Arbenz umringt von erwartungsvollen Bauern zeigen.
Diese Bilder waren in Guatemala lange Zeit verboten, Arbenz, der Reformer, zur Unperson deklariert. Im Film werden sie ohne Ton gezeigt, manche Momente in Zeitlupe. Kein Detail soll uns entgehen, jede Geste ist wertvoll. Mit den Bildern sollte auch die Erinnerung ausgelöscht werden, dass Demokratie möglich war. DEVILS DON'T DREAM ist ein frappierend optimistischer Film: Er glaubt an die Macht verdrängter Bilder.
Stefan Reinecke, Frankfurter Rundschau

"Seine Recherchen, die bis ins Jahr 1988, also noch vor die «Wende» in Osteuropa, zurückreichen, galten einem Mann, den die Geschichtsschreibung gerade darum aus der Geschichte ausgelöscht hatte, weil er in seinem eigenen Land während kurzer vier Jahre Geschichte gegen jene gemacht hatte, die es als ihr Vorrecht betrachten, Geschichte zu machen – und in deren Sinn Geschichte denn auch fast immer geschrieben wird: Es sind die Sieger, die (die) Geschichte machen. So ist aus Hoesslis Film nicht einfach eine historische Monographie des geschreiterten Reformers Jacobo Arbenz Guzmán geworden, sondern darüber hinaus ein vielschichtiger, von Skepsis getragener Essay über die Schwierigkeit, Geschichte zu schreiben, und das heisst auch: über die Relativität und Subjektivität aller Geschichte, die nicht einfach «feststeht» sondern sich selber permanent fort- und umschreibt."
Alexander J. Seiler

Der Regisseur zum Film

Ich glaube, wenn man akzeptiert, dass die Geschichte ein Blick ist aus einer späteren Zeit, dass es diese Geschichte nicht gibt, - die Geschichte besteht aus einer unendlichen Anzahl von Ereignissen, Fakten, von Gefühlen, selbst, wenn die Beteiligten über die Geschichte sprechen, sprechen sie im nachhinein; es ist eine Verarbeitung, Geschichte sind immer Zusätze, Neuerfindungen, neue Zeichnungen. Wenn man dies akzeptiert, dann müssen andere Formen gesucht werden. Chronologie und Information über Fakten suggerieren, dass diese Geschichte so «existiert» hat. Wenn man den Anspruch erhebt, dass man die objektive Geschichte beschreiben kann, und die Chronologie ist die Form, die suggeriert, man könnne die objektive Geschichte untersuchen und erzählen, dann wird sie dem Kriterium nicht gerecht, dass es immer eine Idee ist, die man sich über eine Geschichte macht, und vor allem auch – und dies ist vielleicht der Zusammenhang mit Jacobo Arbenz, weshalb sich diese Erzählform fast aufgedrängt hat – dass diese Geschichte von der bestehenden Geschichtsschreibung in viele Konstrukte zerlegt worden ist, in Legenden, in Projektionen. Dies wollte ich zum Thema machen. Ich wollte einen Film machen, in dem diese Frage im «Untergrund» vorhanden ist: Was ist das überhaupt, Geschichte, wie wird Geschichte beeinflusst, wer «macht» Geschichte?"



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